90 Jahre Bücherverbrennung

Am 10. Mai 1933 begannen die Nazis die Kampagne „wider den undeutschen Geist“. Tausende Bücher von politisch unliebsamen, vor allem auch jüdischer Autorinnen und Autoren, wurden verboten und verbrannt. Kiel und die Universität an der Förde taten sich in besonderer Weise hervor:

Der Wilhelmplatz wurde zum Schauplatz dieses öffentlichen Fanals, aufgebrachte Horden von Studierenden und des Lehrkörpers führten den Demonstrationszug an. Für die sogenannte „Grenzlanduniversität“ erfüllte sich auf widerliche Weise der schon in den 20er Jahren propagierte Grundgedanke der ethnischen und politischen Homogenisierung.

Heinrich Heine, dessen Schriften die Nazis hier wie an 24 weiteren Orten, vornehmlich Universitätsstädten, mit mehr als 300 Einzeltiteln von Schriftstellerinnen und Schriftstellern vernichteten, prophezeite schon 1820: „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Diese Worte haben sich in Deutschland wenig später bewahrheitet.

Zum 90. Jahrestag und im Gedenken an diese schändlichen Taten veranstaltet die Volksbühne Kiel gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Kiel, dem Verband Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Schleswig-Holstein, des Landesbeauftragten für Politische Bildung und dem Kulturforum Schleswig-Holstein eine Lesung von „verbrannten Dichterinnen und Dichtern“. Es lesen Persönlichkeiten des öffentlichen und kulturellen Lebens in der Landeshauptstadt, u. a. Norbert Aust, Daniel Karasek, Rolf-Peter Carl, Marie Kienecker und Markus Dentler.

TERMIN
Mittwoch, 10. Mai 2023, 19 Uhr
Theater am Wilhelmplatz
Wilhelmplatz 2, 24116 Kiel

Der Eintritt ist kostenfrei!
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 05.05.2023.
Tel. 0431/9827890, info@volksbuehne-kiel.de